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Verbreitungsgrad ERPs in Schweizer Unternehmen (2019)

Das Market-Research-Unternehmen Profondia hat kürzlich die neusten Umfragewerte bezüglich Verbreitung von ERP Systemen bei Schweizer Unternehmen veröffentlicht. Gefragt wurden 13’612 Unternehmen mit mindestens 30 Mitarbeitern und 10 oder mehr Computer Arbeitsplätzen.

Abacus und SAP konnten ihre Führungspositionen ausbauen. Am Schrumpfen sind kleinere Anbieter von ERP Systemen, welche in der Grafik unten als “andere ERP-Lösungen” zusammengefasst sind. Wir vermuten, dass die Anbieter von kleineren Systemen Mühe haben, die veränderten Schweizer Rahmenbedingungen zu implementieren (z.B. Rechnung mit QR Code, Zeiterfassung gemäss GAV’s) und gleichzeitig neue Funktionen zu realisieren, welche durch neue Schnittstellen ermöglicht werden (z.B. automatischer Bankabgleich, Lohndaten Übermittlung mit ELM etc.). Für immer mehr Unternehmen ist das Vorhandensein von Automation im ERP unabdingbar, um mit der generellen Effizienzsteigerung im Markt mithalten zu können bzw. Konkurrenzfähig zu bleiben.

(Quelle: It-markt.ch / Profundia)

Mit dem nächsten Technologieschritt, nämlich der Automatisierung von Buchhaltungsprozessen, werden es kleinere Anbieter immer schwieriger haben, mit dem Markt Schritthalten zu können. Als Beispiel eines stark investierenden Unternehmens kann hier Abacus genannt werden. Seit Frühling 2020 erlaubt die Software die Vollautomatische Verarbeitung von Spesenbelegen. Der Beleg wird per Mobiltelefon abfotografiert, die dahinterliegende künstliche Intelligenz («deepO») extrahiert Informationen wie Preis, MWST oder das Datum und verbucht die Transaktion direkt im System bzw. leitet sie an den zuständigen Visumsberechtigten weiter. Das nötige Wissen für die komplexen Machine Learning Algorithmen hat sich Abacus vom ETH Spinoff «Arcanite» ins Boot geholt.
Die autonome Verarbeitung von Spesenbelegen ist nur der erste kleine Schritt für Abacus. Das ultimative Ziel ist eine durchgehende Automatisierung des gesamten Accounting-Prozesses inklusive Finanzbuchhaltung und Zahlungsabwicklung in Echtzeit. Konkurrenten müssen also Gas geben, um den bereits vorhandenen Rückstand noch aufholen zu können.

Das gesamtschweizerische Bild bezüglich Verbreitung von ERPs Systemen wird auch im Treuhandmarkt reflektiert. Laut einer Umfrage des Offertenportals gryps.ch bei Deutschweizer Treuhändern ist auch hier Abacus die beliebteste Software und wird die starke Marktposition in Zukunft wohl noch ausbauen können (siehe Grafik unten). Da Treuhänder auch Dienstleistungen für Kleinstunternehmen anbieten, ist Bexio eine ebenfalls beliebte Software, aus unserer Erfahrung jedoch primär für Unternehmen mit 5 oder weniger Mitarbeitern. In der Zwischenzeit hat Abacus mit AbaNinja ein für Kleinstunternehmen ebenfalls konkurrenzfähiges Produkt geschaffen, welches Bexio in Zukunft wohl Marktanteile abjagen wird. SAP hat im Treuhandmarkt keine Relevanz, da die Vorteile von SAP vor allem in der extremen Skalierbarkeit liegen, was für Grossunternehmen mit über 5’000 Mitarbeitern interessant ist.

(Quelle: gryps.ch / Studie bei 77 Deutschweizer Treuhändern)

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